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27. Mai 2016 - Leipzig

Ökumenisches Frauenmahl auf dem Katholikentag

Auch das ist Katholikentag. 200 Frauen im Café des Museums der Bildenden Künste, verteilt an runden elegant gedeckten Tischen. Der Raum ist voll, der erste Gang wird grad abgetragen, die Stimmung positiv lebendig. Auch einer Frauengruppe aus dem Oldenburger Land ist am Donnerstagabend gelungen, einen Platz beim ökumenischen Frauenmahl zu bekommen. Sie folgte damit der Einladung der Katholischen Frauengemeinschaft, der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und des Bistums Dresden-Meißen. Frauenmahl, das heißt: 3-Gänge Menü aus Suppe, Antipasti und Dessert, zwischendurch Chorgesang, Impulse und Tischgespräche.

Vollbesetzte Tische beim FrauenmahlGroßansicht öffnen

Gabriele Meyer-Vossmann (blauer Schal) spricht beim ökumenischen Frauenmahl über katholische Sozialisation und den Beitrag der Frauen zu gesellschaftlichen Herausforderungen.

Das Konzept der Veranstaltung wirkt durchdacht und einfach. „Essen, reden, reformieren“, es gehe darum, die Frauen überkonfessionell zu unterschiedlichen gesellschaftlichen Themen ins Gespräch zu bringen und Möglichkeiten offenzulegen, wie sie selbst einen Beitrag zu gesellschaftlichen Herausforderungen leisten können.

So diskutierten Iris Schaar aus Wildeshausen und Gabriele Meyer-Vossmann aus Dinklage auch über das Impulsreferat von Huda Alquisi. Sie arbeitet Vollzeit für den einflussreichen Leipziger Flüchtlingsrat. Bei Frauen auf der Flucht habe man sie es mit „Frauen wie Ihnen zu tun, nur mit vielen vielen Problemen“, hob die Leipzigerin hervor. Sie berate diese Frauen bei Herausforderungen des Alltags, wie Wohnungswechsel und Behördengängen.  „Flüchtlingsfrauen sind in der Minderheit, 2/3 sind Männer“, berichtete die Referentin und stellte damit eins der Probleme heraus. In die Tischgruppen gab die Frage, wie man als Frau diesen Frauen helfen könne. Iris Schaar aus Wildeshausen diskutierte mit ihren Tischnachbarinnen darüber, dass man die Fähigkeiten und Leistungen von Frauen aus aller Welt in Gesellschaft und Kirche anerkennen müsse, „wir wollen Zukunft auf Augenhöhe mitgestalten“, berichtete sie aus ihrer Tischgesellschaft.

An Meyer-Vossmanns Tisch saßen konfessionslose, evangelische Mitchristinnen und katholische Frauen. Ihr werde deutlich, wie sehr ihre katholisch verwurzelte Sozialisation und Tradition sich von anderen unterscheide. „Was für uns ganz normal ist, ist für andere vielleicht undenkbar,“ sagte sie. Gut sei deshalb gewesen, dass die Veranstalter für eine Mischung der Teilnehmer gesorgt hätten. Fremde und Bekannte sind zusammengesetzt worden, so sei man gut ins Gespräch gekommen. Iris Schaar aus Wildeshausen nimmt von dem Abend mit, dass nicht über Frauen, sondern mit Frauen gesprochen werden solle. Leckeres Essen, toller Gesang, anregende Gespräche und gute Impulse: Für Gabriele Meyer-Vossmann und Iris Schaar eine gelungene Katholikentagsveranstaltung.

Johannes Hörnemann

Weitere Bilder zum Katholikentag: https://www.flickr.com/photos/87496569@N08/albums/72157668549660951