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„Sie haben uns gezeigt, wie Kirche gehen kann“

07. Dezember 2016 - Vechta

Prälat Kossen als Ständiger Vertreter des Bischöflichen Offizials verabschiedet

Mit stehenden Ovationen wurde heute Prälat Peter Kossen als Ständiger Vertreter des Bischöflichen Offizials im St. Antoniushaus verabschiedet. Unter den knapp sechzig Gästen - Wegfährten aus fünf Jahren im Oldenburger Land - waren Vertreter der Seelsorger, der kirchlichen Verbände und Gremien, Benediktinerinnen aus Dinklage, Vorsitzende der Mitarbeitervertretungen von Caritas und Offizialat und der Bischofsrat. Gekommen waren auch Repräsentanten der Gewerkschaften und Politik, des Heimatbundes, der oldenburgischen Landschaft und der Medien. „In unserem Kreis bildet sich die Vielschichtigkeit und Bedeutung der kirchlichen, politischen und gesellschaftspolitischen Wirklichkeit des Oldenburger Landes ab“, sagte Offizialatsrat Bernd Winter, Kossens Nachfolger, bei der Begrüßung der Gäste. „Ihr Erscheinen zeigt die hohe Wertschätzung, die Prälat Kossen immer entgegengebracht worden ist.“

Bei der Begrüßung Großansicht öffnen

Bei der Begrüßung

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Offizialatsrat Bernd Winter bei der Begrüßung

Mit BenediktinerinnenGroßansicht öffnen

Mit den Benediktinerinnen Sr. Ulrike Soegtrop und Sr. Lydia Schulte-Sutrum

Kossen mit Vechtas Bürgermeister Helmut GelsGroßansicht öffnen

Kossen mit Vechtas Bürgermeister Helmut Gels

Dietmar KattingerGroßansicht öffnen

Dietmar Kattinger

Stehende Ovationen für Prälat KossenGroßansicht öffnen

Stehende Ovationen für Prälat Kossen

Überreichung des Fensterbildes an KossenGroßansicht öffnen

Bischof Dr. Felix Genn und Offizialastrat bernd Winter überreichen Kossen das Fensterbild für sein Pfarrhaus in Lengerich.

Mit den CaritasdirektorenGroßansicht öffnen

Mit Caritasdirektor Dr. Gerhard Tepe und seinem Stellvertreter Prof. Dr. Martin Pohlmann

Mit KolleginnenGroßansicht öffnen

Mit Kollegen

Mit KolleginnenGroßansicht öffnen

Mit Kolleginnen

Nach der Vesper in der Hauskapelle mit Bischof Dr. Felix Genn hatte sich Kossen einen Bericht über die Caritas im Oldenburger Land gewünscht. Diese Aufgabe übernahm deren Öffentlichkeitsreferent Dietmar Kattinger. Die Caritas stehe in einem harten Wettbewerb mit anderen Anbietern, sagte Kattinger. Um am Markt zu bestehen, müssten kirchliche Häuser ihr Markenzeichen definieren. „Eine Caritas-Einrichtung ist dann eine kirchliche Einrichtung, wenn sie dem Gesamtauftrag der Kirche folgt und den Menschen den Zugang zum Reich Gottes eröffnet. Die Menschen am Rande und die, denen es schlecht geht, sind die Nagelprobe für jeden Christen und die Kirche.“ „Sie haben uns gezeigt, wie Kirche gehen kann“, sprach er Kossen direkt an. „Oft genug hat man in Ihrer Gegenwart eine Ahnung vom Reich Gottes.“ Als Beleg führte er einen Ausspruch von Dietrich Bonhoeffer an, den Kossen bei seinem sozialen Engagement immer wieder zitiert hat: „Es kann Situationen geben, in denen es unsere Pflicht ist, nicht nur die Opfer unter dem Rad zu verbinden, sondern dem Rad selbst in die Speichen zu fallen". Für diese Haltung, sagte Kattinger, wären ihm viele Menschen dankbar. „Sie haben mit dazu beigetragen, dass viele den Satz des 1935 aus Deutschland ausgewiesenen Jesuiten Mario von Galli sagen konnten: Kirche, was bist Du schön.“

„Wir können dankbar sein für den Dienst, den Prälat Kossen hier geleistet hat“, sagte auch Bischof Dr. Felix Genn. Er dankte Kossen für seinen Einsatz für die Ausgegrenzten und Schwachen im Oldenburger Land. Vor fünf Jahren habe er ihn auf Bitten von Weihbischof Heinrich Timmerevers als Ständigen Vertreter nach Vechta entsandt. „Dort sind Sie durch Ihre Sensibilität auf das Feld gestoßen, dass Sie so bekannt gemacht hat.“ Er dankte Kossen herzlich dafür, dass er alle damit verbunden Spannungen ausgehalten habe. Jetzt aber habe er seinem Wunsch entsprochen, wieder in die Seelsorge wechseln zu können. Für sein neues Pfarrhaus in Lengerich überreichte ihm Genn ein Fensterbild, das die vier Schlagworte des auch von Kossen mit erarbeiteten Offizialats-Leitbildes zeige: Menschen dienen, Christen stärken, Welt gestalten, Kirche bauen.  

Bevor es zum Essen ging, dankte Kossen allen in bewegenden Worten für die gute Zusammenarbeit. „Auch nach fünf Jahren bin ich jeden Tag noch ehrlich beeindruckt davon, wie viele gute Leute wir im Offizialat und im Landes-Caritasverband haben.“ Besonders bedankte er sich bei Bischof Felix für das Vertrauen, das dieser ihm immer entgegen gebracht habe und das ihn jetzt wieder in die Seelsorge nach Lengerich führe. Er dankte auch Bischof Timmerevers, dessen Gastfreundschaft er immer wieder erfahre habe und mit dem er den Dienst in stürmischen und ruhigen Zeiten geteilt habe. Er schloss mit einigen Anmerkungen zu seinem Einsatz für Menschenwürde in der Arbeitswelt, wobei ihm zwischendurch die Stimme wegblieb: „Ich hätte viel lauter, viel häufiger und viel deutlicher die skandalöse Menschenschinderei anprangern müssen. Die Not der Menschen und das Unrecht ihrer Ausbeutung hätten es erfordert. Gott segne unser Gelingen und unser Scheitern und er segne die Menschen im Oldenburger Land.“

Ludger Heuer