Münster/Vechta/Oldenburger Land. Der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, wird Anfang Mai entscheiden, wie die Zuordnungen der derzeit 207 Pfarreien zu den künftigen knapp 50 Pastoralen Räumen im Bistum Münster aussehen werden. Im Oldenburger Land ist vorgesehen, dass sich die 40 katholischen Pfarreien zu sechs Pastoralen Räumen zusammenschließen werden. Die Vorschläge für den Zuschnitt der Pastoralen Räume im Oldenburger Land hat der Diözesanrat, das oberste Mitbestimmungsgremium im Bistum Münster, am Freitag, 21. April, mit breiter Mehrheit unterstützt. Das gilt auch für die Zugehörigkeit der Pfarrei St. Vinzenz Pallotti in Bad Zwischenahn zum Pastoralen Raum Oldenburg-Delmenhorst, den die Gremien der Pfarrei beantragt hatten. Diesem Vorschlag hatte sich auch das Bischöflich Münstersche Offizialat (BMO) nach einem konstruktiven Konsultationsprozess angeschlossen (Karten der vorgeschlagenen Pastoralen Räume finden Sie hier).
Pastorale Räume: Die nächsten Schritte
Im Oldenburger Land sollen die Pastoralen Räume zum 1. Januar 2024 errichtet werden. Sie sollen die Rechtsform eines Kirchengemeindeverbandes als Körperschaft des öffentlichen Rechts erhalten. Die Pastoralen Räume und der damit jeweils verbundene Rechtsträger des Kirchengemeindeverbandes sind der Rahmen für die weitere Kirchenentwicklung im Oldenburger Land. Sie ermöglichen die gemeinsame Übernahme von Verantwortung für das kirchliche Leben vor Ort. Weder Entscheidungen noch Verantwortung werden an einen externen Dritten abgetreten.
Mit der Entscheidung des Bischofs über die geografischen Zuschnitte liegt der Fokus nunmehr auf der inhaltlichen Ausgestaltung der Zusammenarbeit in den künftigen Pastoralen Räumen. In allen geplanten Pastoralen Räumen im Oldenburger Land finden dazu im Mai oder Juni Konferenzen mit Vertretern von Hauptamtlichen und Gremien aller Pfarreien statt.
Bei diesen Konferenzen wird umfassend über die Inhalte und die weiteren Schritte informiert, die im Laufe der nächsten Monate notwendig sind, um die Gründung der Kirchengemeindeverbände am Ende dieses Jahres vorzubereiten. Nach Anhörung und Konsultation der verantwortlichen Gremien in den Pfarreien wird Offizial und Weihbischof Theising die Kirchengemeindeverbände zum Jahresbeginn 2024 schließlich errichten.
Die Leitung der Veranstaltungen im Mai und Juni übernimmt Günter Eilers, externer Projektleiter zur Einführung der Pastoralen Räume im Oldenburger Land. Die Einladungen für die Konferenzen wurden bereits versandt.
Hochkarätige Veranstaltung zur Kirchenentwicklung am 24. Juni
Daneben veranstaltet das BMO am 24. Juni (Samstag) erstmals das Oldenburger Zukunftsforum. Zu der Veranstaltung mit hochkarätigen Referenten lädt das BMO alle Interessierten aus der katholischen Kirche im Oldenburger Land, insbesondere auch Gremienmitglieder, ein.
Das Zukunftsforum bietet einen Raum, in dem Interessierte und Engagierte aus der katholischen Kirche im Oldenburger Land sich weiter mit dem Wandel der Kirchengestalt beschäftigen sowie über die damit verbundenen Abbrüche und Aufbrüche in eine Kirche der Zukunft sprechen können. Damit entspricht das BMO einem Wunsch, den viele Mitglieder von Pfarreigremien im vergangenen Jahr nach der „Startklar“-Veranstaltung geäußert hatten.
Referenten an dem Tag sind Jan Loffeld, Professor für Praktische Theologie an der Tilburg School of Catholic Theology in Utrecht, sowie der Pastoraltheologe Hans Hobelsberger, derzeit Rektor der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen.
Info: Die Veranstaltung im Oldenburger Kulturzentrum PFL (Peterstraße 3) beginnt um 9.30 Uhr mit einem Stehkaffee und endet um 17 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei, für das leibliche Wohl ist gesorgt. Anmeldungen sind erbeten bis zum 9. Juni 2023 per Mail an gabriele.schumacher@bmo-vechta.de
Weitere Informationen zur Veranstaltung.
Zum Hintergrund der Einführung der Pastoralen Räume:
Bischof Dr. Felix Genn hat im Jahr 2021 die Einführung von Pastoralen Räumen im Bistum Münster initiiert, um auf umfassende Veränderungen in Kirche und Gesellschaft zu reagieren. Ziel ist laut Bischof Genn, die pastoralen Strukturen so zu gestalten, „dass die Verkündigung der Frohen Botschaft unter in Zukunft deutlich veränderten Rahmenbedingungen weiter gut möglich sein wird“. Im Prozess zur Einführung der Pastoralen Räume wird es keine durch den Bischof verordneten Zusammenlegungen von Pfarreien geben. Vielmehr dienen die Pastoralen Räume als Rahmen für die Kirchenentwicklung in den Gemeinden vor Ort. Dabei wird es in Zukunft mehr Zusammenarbeit von Pfarreien in einem Pastoralen Raum geben sowie zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen.