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Immer der Zeigefinger Gottes gewesen

11. Februar 2018 - Löningen

Josef Saalfeld feiert diamantenes Priesterjubiläum

Vor genau 60 Jahren, am 11.2.1958, hatte Bischof Michael Keller im Münster Josef Saalfeld zum Priester geweiht. Heute feierte er mit zehn Geistlichen, unter ihnen auch Weihbischof Wilfried Theising, und im Beisein hunderter Gläubiger einen festlichen Dankgottesdienst in der St. Vitus Kirche. Die kirchlichen Verbände waren mit 12 Fahnenabordnungen vertreten, die musikalische Gestaltung übernahm der Kirchenchor Cäcila unter Leitung von Oliver Strauch. Im Anschluss zog Saalfeld durch ein Spalier und mit Applaus zum Empfang, den ihm die Gemeinde im Vikar-Henn-Haus bereitet hatte.

Einzug der FahnenabordnungenGroßansicht öffnen

Einzug der Fahnenabordnungen

Applaus für den JubiliarGroßansicht öffnen

Applaus für den Jubiliar

Saalfeld bei der WandlungGroßansicht öffnen

Diakon Otto Woltermann und Pfarrer Berthold Kerkhoff helfen Saalfeld bei der Wandlung

Weihbischof Theising dankt dem JubilarGroßansicht öffnen

Weihbischof Theising dankt dem Jubilar

AuszugGroßansicht öffnen

Auszug

Pfarrer Kerkhoff schob seinen Vorgänger im Rollstuhl aus der KircheGroßansicht öffnen

Pfarrer Kerkhoff schob seinen Vorgänger im Rollstuhl aus der Kirche

Spalier für Pfarrer SaalfeldGroßansicht öffnen

Spalier für Pfarrer em. Saaleld

Er freue sich sehr über die zahlreichen Gläubigen, sagte Saalfeld, der den Gottesdienst im Rollstuhl zelebrierte. Seit mehreren Jahren könne er bei Messfeiern nicht mehr stehen, meinte er. „Aber das stört hoffentlich keinen.“ Dass er trotz Alter und Krankheit seinen Humor behalten hat, bewies er gleich mit einer Anekdote. Als er 1952 zum Studium ins Borromäeum nach Münster gekommen sei und der Regens hörte, dass Saalfeld vier ältere und eine jüngere Schwester habe, habe dieser gemeint: „Gebenedeit bist Du unter den Frauen.“

Als er geweiht wurde, waren sie 36 junge Männer, erzählte Saalfeld. Neun würden noch leben. Auch seine Schwestern seien inzwischen bis auf eine verstorben, doch es wären dafür seine zehn Neffen und Nichten mit Familien hier und sogar damalige Jugendliche aus seiner Kaplanszeit in Delmenhorst und Vechta. In der Zeit von 1962-1974 hatte er viele Jahre die CAJ (Christliche Arbeiterjugend) und KAB (Katholische Arbeitnehmerbewegung) Land Oldenburg als Bezirkskaplan bzw. Präses begleitet. „Die müssen heute aber auch schon 70 oder 80 Jahre alt sein“, räumte er gleich ein.

Bevor Saalfeld 1972 zum Pfarrer von Löningen berufen worden war, war er zwei Jahre Pfarrrektor in Kellerhöhe. „Eine Traumgemeinde, da wollte ich eigentlich bleiben.“ Die kommenden 35 Jahre hätten dem gebürtigen Lohner Löningen aber zu seiner zweiten Heimat gemacht. Schon ein Jahr nach Amtsantritt wurde er zum Dechanten gewählt. Bis 1997 über er dieses Amt aus. 2003 verlieh ihm die Stadt Löningen in Anerkennung seiner Dienste für die Stadt und die Menschen die Ehrenbürgerwürde. Seinen Dienst am Altar wollte Saalfeld eigentlich bis zum 75. Lebensjahr verrichten. Am 1.2. 2007 übergab er sein Amt jedoch aus gesundheitlichen Gründen kurz vor seinem 74. Geburtstag an Berthold Kerkhoff.

Dieser dankte ihm in seiner Predigt für den langen Dienst. Zur Zeit der Priesterweihe von Josef Saalfeld sei die Kirche noch eine Volkskirche gewesen, sagte Kerkhoff. Doch er wolle nicht lamentieren, das würde dem heutigen Tag nicht gerecht. Saalfeld habe immer Zeigefinger Gottes sein wollen. „Du hast die Menschen mitgenommen auf dem Weg in der Nachfolge Jesu.“ Es gebe nur wenige Familien in Löningen, deren Chronik Saalfeld nicht bis ins letzte Detail kenne. Als Geschenk für Saalfeld habe sich die Gemeinde etwas Besonders ausgedacht - eine Figur des Johannes des Täufers mit einem überlangen Zeigefinger für die Krippe der Pfarrkirche. „Und vielleicht können wir dann sogar bei der Figur Deine Gesichtszüge wiederfinden“, lachte Kerkhoff. Es wäre doch schön, wenn der Jubilar sich diese Krippe noch mit ihm anschauen könne.

„Deine Stimme ist noch klar und fest. Es klingt für viele so, wie der alte Pastor immer zu ihnen gesprochen hat“, zollte auch Weihbischof Theising seinem Mitbruder Respekt.  Saalfeld, den er vor dreißig Jahren das erste Mal getroffen habe, sei schon damals eine Respektperson für ihn gewesen. Auch im Namen des Bischofs von Münster dankte er dem 84-Jährigen dafür, was er für die Kirche in Löningen und im Bistum geleistet habe. „Du bist ein sehr freundlicher und liebenswerter Mensch“, entgegnete ihm Saalfeld verschmitzt unter dem Lachen der Gläubigen.

Ludger Heuer