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Eine starke Stimme

03. September 2017 - Vechta

Die kfd weiß, was in den Gemeinden los ist

Zu einem Frauentag hatte der Oldenburger Landesverband der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kdf) gestern in das St. Antoniushaus nach Vechta eingeladen. 65 Frauen nahmen an der ganztägigen Veranstaltung mit Vorträgen und Workshops teil. Den Auftakt machte ein Gottesdienst mit Weihbischof Wilfried Theising.

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Auf das starke kfd-Netzwerk weist Weihbischof Wilfried Theising mit dem Landesleitungsteam der kfd hin. V.l. Elfriede Bruns (Lastrup), Petra Focke (Vechta), Frauenseelsorger Dechant Hermann Josef Lücker (Visbek), Gisela Scharmann (Steinfeld), Elisabeth Kronemeyer (Steinfeld), Sprecherin Hiltrud Kastler (Löningen), Maria Ruprecht (Sande) und Mechtild Pille (Vechta).

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kfd-Referentin Anja Bäker

„Wenn ich auf das schaue, was Sie in den Gemeinden tun, ist das eine sehr starke Stimme“, zollte Theising den Frauen Respekt. „Eine starke Stimme haben geht dann, wenn wir Jesus Christus verinnerlicht haben.“ In seiner Zeit als Pfarrer habe er immer wieder erlebt, dass er die kfd-Frauen fragen müssen, wenn er wissen wollte, was in der Gemeinde los sei, wo es Probleme oder Handlungsbedarf gebe. Die kfd sei ein großer Verband, der in die Kirche hineinwirken wolle. „Das ist ganz wesentlich für unsere Kirche und unser Gemeinwesen.“ Den Brieföffner, den ihm Petra Focke vom Landesleitungsteam anschließend schenkte und der dazu dienen soll, vor allem die Frauenpost zu öffnen, versprach er eifrig zu nutzen. „Sie können auf mich zählen.“

Die kfd werde häufig mit Kuchenbacken und Festen in Verbindung gebracht, erzählte Anja Bäker, die zum Hauptvortrag aus der Bundeszentrale in Düsseldorf angereist war. Die gebürtige Löningerin gab den Teilnehmerinnen vor Beginn der Workshops einen Überblick über Geschichte und Struktur des mit 500.000 Mitgliedern bundesweit größten Frauenverbandes. Die kfd sei aber mehr als Kuchenbacken, sondern werde von Politik und Gesellschaft oft um Rat und Einschätzung gefragt, stellte Bäker klar. Neben seinen Kerngebieten soziale Gerechtigkeit, Frauenfragen, Gleichberechtigung oder Rentenpolitik habe sich der Verband auch in Fragen der Ökumene, Klimaschutz, Pflege, Fairer Handel, Flüchtlings- oder Friedensthematik immer wieder zu Wort gemeldet.

Die Anfänge kirchlicher Frauenarbeit stammten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, erklärte Bäker. 1856 seien angesichts prekärer Verhältnisse vieler Frauen in Deutschland erste christliche Müttervereine entstanden. Bis Ende des 19. Jahrhunderts hätten sie sich auch in den meisten Pfarrgemeinden entwickelt. Die nach dem 1. Weltkrieg entstandenen diözesanen Strukturen wurden in der Nazizeit wieder aufgelöst. 1951 wurde der Zentralverband der Müttervereine neu gegründet, 1968 erfolgte die Umbenennung in „kfd“. Heute ist der Verband in 5.700 Pfarrgemeinden in zwanzig deutschen Diözesen vertreten und in 37 nationalen und internationalen Organisationen und Netzwerken vertreten. Im Oldenburger Land hat er heute 3.173 Mitglieder. "Über neue Mitglieder freuen wir uns aber jederzeit", sagte Mechtild Pille, kfd-Referentin am Bischöflich Münsterschen Offizialat. 

Ludger Heuer