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Dienen ist die Herrschaftsform Gottes

27. November 2017 - Münster

Zehn Männer im Münsteraner St.-Paulus-Dom zu Diakonen geweiht

In einem festlichen Gottesdienst hat Weihbischof Dr. Stefan Zekorn am 26. November im Münsteraner St.-Paulus-Dom zehn Männer zu Diakonen geweiht. Durch Handauflegung und Gebet spendete er den Männern, von denen drei aus dem oldenburgischen Teil des Bistums kommen, das Sakrament der Weihe und nahm sie gleich in die Pflicht: „Wenn man sich so umschaut in unserer Welt hat man den Eindruck, dass unfassbarer Egoismus, Hass und Streit immer weiter um sich greifen. Sie haben sich für einen alternativen Lebensentwurf entschieden und werden zu Botschaftern der Liebe Gottes“, wandte er sich zu Beginn seiner Predigt direkt an die Diakone. 

Gruppenbild aller Neudiakone mit Weihbischof Dr. Stefan ZekornGroßansicht öffnen

Weihbischof Dr. Stefan Zekorn weihte die neuen Diakone, die teils mit ihren Frauen und Kindern nach Münster gekommen waren. Geweiht wurden: Tobias Tiedeken, Günter Hinxlage, Martin Hart, Heribert Gausmann (hinten v.l.n.r.) sowie Christian Lameyer, Thorsten Wellenkötter, Paul Leukers, Thomas Pyszny, Michael Koopmann und Karl-Heinz Knake (vorne v.l.n.r.).

Die Oldenburger NeudiakoneGroßansicht öffnen

Drei Männer aus dem oldenburgischen Teil des Bistums wurden in Münster zu Diakonen geweiht, begleitet wurden sie von ihren Frauen. Weihbischof Dr. Stefan Zekorn (Mitte) weihte (v.l.n.r.) Christian Lameyer, Günter Hinxlage und Karl-Heinz Knake (v.l.n.r.).

„Ein Diakon ist ein Diener. Dienen ist die Herrschaftsform Gottes“, fuhr Zekorn fort. Jesus habe die Spirale der Macht und Gewalt durchbrochen, es sei zu einer Umkehrung der Werte gekommen. Jesus habe sich dem Streben nach Macht und Ausbeutung um des eigenen Vorteils willen entgegen gestellt. „Jesus hat uns gezeigt, dass es anders geht, dass Gott die verbindende Liebe ist.“ Und dazu gehöre das Dienen und den Anderen dabei in den Blick zu nehmen. „Gott lädt uns ein, an seinem Reich mitzuarbeiten, auf die Kleinen und Schwachen zu schauen, sie in unsere Mitte zu stellen. Gott identifiziert sich mit den Notleidenden. Und damit wir das nicht aus dem Blick verlieren braucht es Menschen wie Sie, die Zeugnis geben vom Dienen Christi. Durch Ihr Handeln vergegenwärtigen Sie Christus im Hier und Heute.“

Das Gute sei, dass man nicht nur aus eigener Kraft schaffen müsse. „Gott will durch Sie und mit Ihnen wirken. Ja, Gott wirkt durch uns und in uns“, sagte Zekorn. „Das entlastet ungemein. Durch jeden von uns möchte Gott seine Botschaft in die Welt ausstrahlen lassen. Durch Sie kann die frohe Botschaft Jesu in der Welt spürbar und erlebbar werden. Sie sind mit Ihren vielen unterschiedlichen Fähigkeiten und Begabungen eine große Bereicherung für die Kirche von Münster“, dankte der Weihbischof den Diakonen für die Bereitschaft, den Dienst zu übernehmen. 

„Mit der Gnade der Weihe werden Sie beauftragt, sich um die zu kümmern, die Gott besonders im Blick hat. Gott nimmt Sie dazu in die Pflicht. Als Diakon hat Gott Ihre Hände, um von seiner Liebe etwas aufscheinen zu lassen. So sind Sie Diener dessen, der der Diener aller geworden ist. In einer friedlosen, kalten Welt brauchen wir mehr denn je den Glanz Gottes, seine Spuren in der Welt.“ 

Weihbischof Zekorn dankte besonders auch den Ehefrauen der neuen Diakone, die sie in der vierjährigen Ausbildung unterstützt hatten. „Ich weiß aus Gesprächen, dass es nicht immer eine leichte Zeit war.“ Besonders deutlich wurde die Bedeutung der Frauen auch während der Weihe-Liturgie, in der sie direkt gefragt wurden, ob sie den Dienst ihrer Männer unterstützen würden, was sie mit einem vernehmbaren „Ja“ beantworteten.  Gemeinsam mit ihren Frauen zogen die Neudiakone aus dem Dom aus.

Ein Projektchor aus Kleve und Umgebung unter der Leitung von Clemens Janßen trug seinen Teil zum festlichen Gottesdienst bei.

pbm/Christian Breuer