„Ein Diakon ist ein Diener. Dienen ist die Herrschaftsform Gottes“, fuhr Zekorn fort. Jesus habe die Spirale der Macht und Gewalt durchbrochen, es sei zu einer Umkehrung der Werte gekommen. Jesus habe sich dem Streben nach Macht und Ausbeutung um des eigenen Vorteils willen entgegen gestellt. „Jesus hat uns gezeigt, dass es anders geht, dass Gott die verbindende Liebe ist.“ Und dazu gehöre das Dienen und den Anderen dabei in den Blick zu nehmen. „Gott lädt uns ein, an seinem Reich mitzuarbeiten, auf die Kleinen und Schwachen zu schauen, sie in unsere Mitte zu stellen. Gott identifiziert sich mit den Notleidenden. Und damit wir das nicht aus dem Blick verlieren braucht es Menschen wie Sie, die Zeugnis geben vom Dienen Christi. Durch Ihr Handeln vergegenwärtigen Sie Christus im Hier und Heute.“
Das Gute sei, dass man nicht nur aus eigener Kraft schaffen müsse. „Gott will durch Sie und mit Ihnen wirken. Ja, Gott wirkt durch uns und in uns“, sagte Zekorn. „Das entlastet ungemein. Durch jeden von uns möchte Gott seine Botschaft in die Welt ausstrahlen lassen. Durch Sie kann die frohe Botschaft Jesu in der Welt spürbar und erlebbar werden. Sie sind mit Ihren vielen unterschiedlichen Fähigkeiten und Begabungen eine große Bereicherung für die Kirche von Münster“, dankte der Weihbischof den Diakonen für die Bereitschaft, den Dienst zu übernehmen.
„Mit der Gnade der Weihe werden Sie beauftragt, sich um die zu kümmern, die Gott besonders im Blick hat. Gott nimmt Sie dazu in die Pflicht. Als Diakon hat Gott Ihre Hände, um von seiner Liebe etwas aufscheinen zu lassen. So sind Sie Diener dessen, der der Diener aller geworden ist. In einer friedlosen, kalten Welt brauchen wir mehr denn je den Glanz Gottes, seine Spuren in der Welt.“
Weihbischof Zekorn dankte besonders auch den Ehefrauen der neuen Diakone, die sie in der vierjährigen Ausbildung unterstützt hatten. „Ich weiß aus Gesprächen, dass es nicht immer eine leichte Zeit war.“ Besonders deutlich wurde die Bedeutung der Frauen auch während der Weihe-Liturgie, in der sie direkt gefragt wurden, ob sie den Dienst ihrer Männer unterstützen würden, was sie mit einem vernehmbaren „Ja“ beantworteten. Gemeinsam mit ihren Frauen zogen die Neudiakone aus dem Dom aus.
Ein Projektchor aus Kleve und Umgebung unter der Leitung von Clemens Janßen trug seinen Teil zum festlichen Gottesdienst bei.
pbm/Christian Breuer