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„Die Frage nach Gott hat mich nicht losgelassen“

09. April 2018 - Vechta, Bösel

Vier junge Männer auf dem Weg zur Diakonenweihe 

Sie haben alle den gleichen Wunsch: ihr Leben ganz in den Dienst an Gott und den Menschen zu stellen – als Priester. Bis zu einem weiteren großen Schritt auf ihrem Weg dorthin sind es nur noch wenige Tage: Am Sonntag, 15. April, wird Bischof Dr. Felix Genn im St.-Paulus-Dom in Münster Jan Aleff (36) aus Dorsten-Rhade, Jan Henrik Röttgers (28) aus Bösel, Stefan Rosenbaum (37) aus Marl und Alexander Senk (29) aus Coesfeld zu Diakonen weihen. 

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Jan Aleff, Alexander Senk, Jan Henrik Röttgers und Stefan Rosenbaum (von links) – die vier jungen Männer werden am Sonntag, 15. April zu Diakonen geweiht.

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„Die Frage nach Gott hat mich nicht losgelassen“ – Jan Henrik Röttgers (28) freut sich auf den nächsten Schritt auf dem Weg zum Priester.

In einer „gut katholischen Familie“ aufgewachsen, wie Jan Henrik Röttgers sagt, engagierte sich der heute 28-Jährige schon früh in seiner Pfarrei in St. Cäcilia in Bösel. „Messdiener sein, als Gruppenleiter Verantwortung übernehmen, das hat mich sehr geprägt“, blickt er zurück. Der Gedanke, Priester zu werden, reifte in dem jungen Mann schon früh, wurde immer stärker: „Die Frage nach Gott hat mich nicht losgelassen.“ Priester sein, das bedeutet für Jan Henrik Röttgers den Menschen nahe zu sein, Zeugnis abzulegen. Dazu fühlt er sich berufen. 

Berufung – die vier Priesteramtskandidaten verbinden mit dem etwas sperrigen Begriff Verschiedenes. „Meine Berufung hat sich vor allem dann gezeigt, wenn es schwierig wurde“, erinnert sich Alexander Senk, „wenn die Sehnsucht nach Partnerschaft, nach Familie da war.“ Jetzt verspüre er ein anderes „Grundrauschen im Leben“ als in seinem ersten Beruf als Sozialarbeiter, in dem er während seines Theologiestudiums arbeitete. Für Stefan Rosenbaum steckt dahinter die Frage nach dem Christsein: „Wie kann ich heute als Christ leben?“ Lange habe er sich mit dieser Frage auseinandergesetzt und dabei mit Blick auf sein Leben überlegt: „Kann ich das, was ich an Kräften, Liebe und Talenten mitbringe, einer exklusiven Gruppe von Menschen schenken wie Ehefrau und Kindern oder möchte ich mir die Freiheit offen halten, alle Menschen gleich zu lieben?“ Für Jan Aleff dagegen gibt es nicht die eine Berufung zum Priester. „Ich bin überzeugt, dass es viele Berufungen gibt.“ Jeder Mensch trage Talente in sich, die eine Berufung möglich machten. 

Bei aller Bestätigung wissen die acht jungen Männer auch um die Herausforderungen, vor die ihre Berufung sie stellen wird. „Ja, es gibt einen gesellschaftlichen Wandel“, weiß Alexander Senk. Immer mehr Menschen sei es gleichgültig, ob es Gott gebe oder nicht. „Aber das eröffnet uns eine Chance: Wir können dazu beitragen, dass Menschen gute Erfahrungen mit dem Glauben machen“, sagt er. Ob in der Arbeit mit jungen Menschen, über neue Projekte oder in den Sakramenten – „es ist unsere Aufgabe, Erfahrungsorte zu schaffen.“ Stefan Rosenbaum geht es dabei nicht um Zahlen. „Ob 200 oder 20 Menschen den Gottesdienst besuchen, das ist mir nicht wichtig.“ Die ersten Christen hätten mit 15 Leuten in Hausgemeinden begonnen. „Wenn nur einer dabei ist, der sich innerlich berühren lässt, ist schon viel gewonnen“, ist er überzeugt. 

Jan Henrik Röttgers hofft, dass sich die Kirche immer wieder ihres Auftrags bewusst wird: „Das Evangelium verkünden, bei den Menschen am Rand der Gesellschaft zu sein, das wird immer wichtiger.“ Auf kleine Aufbrüche dagegen setzt Jan Aleff. Oft habe er dies in seinem zurückliegenden Gemeindejahr in der Pfarrei St. Georg in Bocholt erlebt. „Wenn ich Begegnungen habe, bei denen ich merke, da ist jetzt noch ein Dritter dabei, macht mich das unheimlich glücklich.“ 

 

Die Feier der Diakonenweihe wird auch als Live-Videostream ins Internet übertragen. Dieser Fernsehgottesdienst ist am Sonntag, 15. April, ab 14.30 Uhr zu sehen auf den Internetseiten www.bistum-muenster.de, www.kirche-und-leben.de, www.katholisch.de und www.bibeltv.de/livestreams