Bistum startet Countdown für Katholikentag in Münster
Fröhlich, bunt, kurzweilig und das alles bei fantastischem Frühsommerwetter - Bischof Dr. Felix Genn genoss am 13. Mai sichtlich das quirlige Treiben in Münsters City. Ein Jahr vor dem 101. Katholikentag in Münster startete das Bistum unter dem Motto „Aufklang – Suche Frieden“ den Countdown. Über 60 Chöre und Bands mit mehr als 1200 Mitwirkenden waren dazu aus allen Teilen des Bistums in die Domstadt gekommen. Unplugged – also ohne elektrische Verstärkung – haben sie die Menschen zwischen Prinzipalmarkt und Salzstraße, zwischen Domplatz und Ludgeristraße unterhalten und so schon mal Katholikentagsflair nach Münster gebracht.
Zahlenmäßig wohl eine der kleinsten Gruppen des Festivals überzeugten die beiden angehenden Erzieher Ina Berkensträter und Nico Mallas der Maryland-Band die Zuhörer unplugged mit Stimmgewalt und Talent an Gitarre und Schlagwerk. Die Projektband der Berufsbildenden Schule Marienhain wird geleitet von Carlo Runnebom.
Mitten drin auch mehr als 200 Menschen aus dem Offizialatsbezirk Oldenburg, die sich in Bussen aus Wilhelmshaven, Nordenham, Oldenburg, Friesoythe, Langförden, Bakum, Vechta, Lohne, Dinklage, Damme, Neuenkirchen, Barßel, Cloppenburg, Löningen und Delmenhorst auf den Weg machten, weitere kamen mit dem PKW nach Westfalen gereist.
Auch drei Bands aus dem Oldenburger Land hatten sich im Vorfeld angemeldet, um die Katholikentagsstimmung in Münsters Innenstadt zu unterstützen. Die Kirchenband aus Friesoythe, die Maryland-Band der BBS Marienhain in Vechta und conTAKT, eine kirchliche Jugendband aus Lohne hatten jeweils zwei Auftritte an verschiedenen Standorten. „Wir sind rundum zufrieden. Wir freuen uns, Teil so einer tollen Veranstaltung gewesen zu sein, dass das Wetter mitgespielt hat und uns viele Menschen zugehört haben“, freute sich Felix Borrmann, Leiter der Band conTAKT, im Anschluss.
Große Vorfreude
Die Vorfreude auf das kirchliche Großereignis vom 9. bis zum 13. Mai 2018 ist riesig, das war den ganzen Tag über zu spüren. Auch beim Bischof, der gemeinsam mit dem Diözesanbeauftragten für den Katholikentag, Domkapitular Dr. Klaus Winterkamp, sowie der Vorsitzenden des Trägervereins, Anne Hakenes, und der Vorsitzenden des Diözesankomitees, Notburga Heveling, durch die Innenstadt schlenderte. Immer wieder stoppte Genn, um der Musik zu lauschen, mitzusingen und zu plaudern. Er zeigte sich begeistert vom Engagement der vielen Mitwirkenden: „Der Gesang führt die Menschen zusammen.“ Dass das Wetter, entgegen aller Vorherhersagen perfekt für eine Open-Air-Veranstaltung war, kommentierte der Bischof mit einem Schmunzeln: „Und genauso wird es auch im nächsten Jahr.“
Eine 11-köpfige Abordnung der Kirchenband aus Friesoythe gab am Servatiiplatz einen Einblick in ihr breites Repertoire. Sie überzeugten die Passanten und Festbesucher, darunter Bischof Dr. Felix Genn und Weihbischof Theising, von ihrem Können.
Bischof Dr. Felix Genn und Weihbischof Theising schauten bei den Chören und Bands vorbei, die den „Aufklang“ in Münsters Innenstadt musikalisch gestalteten – wie hier bei der Jugendband „conTAKT“ aus Lohne.
„Wir sind rundum zufrieden. Wir freuen uns, Teil so einer tollen Veranstaltung gewesen zu sein, dass das Wetter mitgespielt hat und uns viele Menschen zugehört haben“, freute sich Bandleiter Felix Borrmann (conTAKT) im Anschluss.
Domkapitular Klaus Winterkamp, Diözesanbeauftragter für den 101. Deutschen Katholikentag 2018 in Münster, betonte im Rahmen des Wortgottesdienstes, dass es für ein ausdrücklich ein Katholikentag des ganzen Bistums ist, also auch des Offizialatsbezirkes Oldenburg.
Bischof Dr. Felix Genn und Notburga Heveling übergaben die ersten Friedensformulare für die Oldenburger Verbände und Pfarreien an Clemens Olberding und Rosemarie Deckarm, die damit jetzt auf Friedenssuche gehen.
Wortgottesdienst im übervollen Dom
Später feierte Genn einen Wortgottesdienst im proppenvollen St.-Paulus-Dom. Vor Beginn seiner Predigt entschuldigte er sich bei den Kindern: „Es kann etwas länger werden, aber die Erwachsenen sind schwerer von Begriff.“ Der Bischof appellierte an Groß und Klein, den Frieden zu suchen – in der Familie, im Freundeskreis und überall dort, wo Streit herrsche. „Wir sind als Friedenssucher unterwegs.“
Friedensverträge sollen unterschrieben werden
Im Rahmen des Wortgottesdienstes wurde das Symbol vorgestellt, das im Bistum den Weg zum Katholikentag begleitet. In Erinnerung an den Westfälischen Frieden, der 1648 im münsterischen Rathaus besiegelt wurde, sollen „Blanko-Urkunden“ im Din-A-1-Format vor dem kirchlichen Großereignis jeweils von mindestens zwei Akteuren – Gruppen oder Einzelpersonen – kreativ gestaltet werden. Die Ergebnisse werden beim Katholikentag 2018 vom 9. bis 13. Mai präsentiert.
Die ersten „Blanko-Formulare“ erhielten Vertreter kirchlicher und gesellschaftlicher Gruppen während des Wortgottesdienstes. Die ersten Blanko-Friedensurkunden für das Oldenburger Land bekamen Rosemarie Deckarm aus Oldenburg und Clemens Olberding aus Löningen, stellvertretend für alle Oldenburger Pfarreien und Verbände, von Bischof Felix und der Diözesanratsvorsitzenden Notburga Heveling überreicht. Deckarm und Olberding werden die Urkunden zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Friedenssuche in ihre Gremien mitnehmen. Deckarm in den Pastoralrat, Olberding in das Komitee der Verbände. Beide wollten jedoch nicht zuerst Zwist sähen, um Frieden stiften zu können, schmunzelten sie. „Ich freue mich auf spannende Prozesse und werde die Urkunde auch in Schulen und Verbandsgruppen bringen“, sagte Olberding, Vorsitzender des Verbändekomitees. Vielleicht gebe es Gruppen, zwischen denen Frieden zu schließen sei, oder wo die Stimmung untereinander verbessert werden könne, erläuterte der pensionierte Lehrer. In jedem Fall gebe es die Möglichkeit, gemeinsam Friedensbotschaften auf den Plakaten zu erarbeiten, ob als Verband, als Pfarrei oder als Familie, hob Deckarm hervor.
Fotoalbum
Im Anschluss wurden Exemplare an alle Interessierten ausgegeben. Ab dem 15. Mai sind die „Friedensbotschaften“ in allen Familienbildungsstätten, Kreisdekanatsbüros sowie an sieben Orten im Offizialatsbezirk Oldenburg zu bekommen.
Bei Currywurst und Getränken auf Kosten des Bischofs und immer noch strahlend blauem Himmel standen viele Besucher anschließend noch eine Weile auf dem Domplatz beisammen. Winterkamp zeigte sich nach einem langen Tag „mehr als zufrieden. Es war ein perfekter Aufklang“. Und ganz sicher sind die allermeisten der Teilnehmer im Mai 2018 wieder mit dabei. Der Überzeugung ist auch der Bischof. Er verabschiedet sich am Ende des Gottesdienstes mit einem „Auf Wiedersehen 2018“.
Auf dem Weg zurück zu den Fahrzeugen hörte man viele begeisterte Stimmen. „Ein wirklich toller Tag“, war sich eine Pilgergruppe aus Lohne einig. Die Vorfreude auf den Katholikentag ist gestiegen. „Richtig schön, jetzt freut man sich noch mehr auf das nächste Jahr“, hörte man in vielen Stimmen.
Auf Basis einer Pressemeldung der Bischöflichen Pressestelle Münster. Johannes Hörnemann