Navigationsmenüs (Bischöflich Münstersches Offizialat)

Aktuelles

St. Peter-Kirche hat große Bedeutung für Oldenburg

29. Oktober 2025 - Oldenburg

Bericht und Fotos aus Oldenburg: Wiedereröffnung der Forumskirche nach Sanierung

 

Großansicht öffnen
Foto vom Weihbischof während er den Altar mit Chrisam-Öl salbtGroßansicht öffnen

Weihbischof Theising salbte den Altar mit Chrisam-Öl

Foto von Weihbischof Theising während der PredigtGroßansicht öffnen

Weihbischof Wilfried Theising bei der Predigt am neuen Ambo in der St. Peter-Kirche

Foto vom Lichtkreuz über dem AltarGroßansicht öffnen

Vor und nach der Sanierung ein Blickfang in der Kirche: Das Lichtkreuz über dem Altar

Weihbischof Theising entzündet WeihrauchGroßansicht öffnen

An fünf Stellen, die an die Wundmale Christi erinnern, entzündete Weihbischof Theising bei der Altarweihe Weihrauch

Wiedereröffnung der Forumskirche nach Sanierung 
Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde am Sonntag in Oldenburg die Wiedereröffnung der St. Peterkirche und die Weihe des neuen Altares gefeiert. In seiner Predigt sprach Weihbischof Wilfried Theising darüber, dass man die Bedeutung der Peterkirche für Oldenburg gar nicht hoch genug schätzen könne. Anschließend lud Forum St. Peter, das an diesem Tag auch das 10-jährige Jubiläum des Forumsgebäudes feierte, zu Currywurst und Getränken ein. Alle Einrichtungen, die im Forumsgebäude soziale Angebote machen, sowie der ehrenamtlich engagierte Präsenzdienst und das Team des Schülercafés der Liebfrauenschule Oldenburg öffneten die Türen für die Besucherinnen und Besucher. 

„Ich freue mich außerordentlich, dass so viele Menschen gekommen sind, das ist ein starkes Zeichen,“ sagte Benedikt Feldhaus, Leiter des Forums St. Peter, zur Begrüßung der Gemeinde. Dabei drückte er auch sein Bedauern für all jene aus, die keinen Sitzplatz mehr finden konnten. Er dankte den Verantwortlichen, den Handwerksfirmen und Planern.  

Weihbischof Wilfried Theising zelebrierte den Gottesdienst zusammen mit Pfarrer Johannes Arntz, Leiter der Pfarrei St. Willehad, und Pfarrer Michael Heyer, der von 2018-2022 Forumsleiter war. Mitgestaltet wurde die Messe durch das ehrenamtliche Predigtteam des Forums. Kirchenmusiker Manuel Uhing verlieh auch der Musik im Pontifikalamt einen besonderen Stellenwert. Das Vokalensemble St. Willehad, Sopranistin Katharina Nell, Flötistin Ching-Yi Ho, Kirchenmusikdirektor Thorsten Konigorski, der die vollständig überarbeitete Orgel spielte, sorgten für begeisterte Gottesdienstteilnehmer. 

In seiner Predigt ging Weihbischof Theising auch auf die Geschichte des Kirchengebäudes ein. „Vielleicht waren die Menschen in den Anfängen noch überraschter, dass so ein Bau möglich war“, vermutete er. Die Peterkirche, die Ende des 19. Jahrhundert erbaut wurde, war der erste Neubau einer katholischen Kirche in der Stadt seit der Reformation. „Es war eine Sensation, dass das für die Katholiken in Oldenburg möglich war,“ ergänzte der Geistliche. Heute sei die Kirche eine „Brücke zwischen den Menschen, zwischen Konfessionen, zwischen Kirche und Gesellschaft,“ sagte er. Dafür stünden das Forum und das Kirchengebäude. „Jesus möchte, dass wir in Beziehung treten. Diese Kirche ist dafür ein offenes Angebot. Tag für Tag.“ „Ich wünsche uns, dass von diesem Ort viel Segen, viel Freude und viel Liebe ausgeht,“ schloss der Bischöfliche Offizial. 

Nach der Predigt wurde der neue Altar nach traditionellem Ritus durch Weihbischof Theising eingeweiht. Die Weihe erfolgte nach einem Festen Ritus. Zunächst wurden die Reliquien der Brüder Ewaldi im Altar beigesetzt. Dann wurde er von allen Seiten mit Weihwasser besprengt. Durch die anschließende Salbung mit Chrisam wurde der Altar zum Symbol Christi. „Christus bedeutet auf Deutsch, „der Gesalbte“. Dann wurden an fünf Stellen, die an die Wundmale Christi erinnern, Weihrauch auf dem Altar verbrannt, während Theising das Weihegebet spricht. Schließlich wurde das Altartuch aufgelegt und zum ersten Mal die Kerzen auf dem Altar entzündet. 

In einem umfangreichen Bauprojekt wurde die Forumskirche umfassend saniert und für die Liturgie neugestaltet. „Damit wird sie ihrer heutigen Rolle als spiritueller und kulturelle Ort besser gerecht,“ erklärte der Forumsleiter vorab in einem Pressetermin. Bauliches Ziel sei es, die ursprüngliche Form der Kirche, als Wegekirche wieder herzustellen. Dabei wurden zwei große Glastüren in das Portal eingebaut, diese ermöglichen zu jeder Tageszeit den Blick auf den neuen massiven Steinaltar. „Ein entsprechendes Lichtkonzept soll die Blicke der Passanten in unsere Kirche lenken und – zu den Öffnungszeiten – Menschen dazu einladen, in unser Gotteshaus zu kommen,“ erklärt Feldhaus. 

Als verantwortliches Architekturbüro beauftragte das Kuratorium der Stiftung Forum St. Peter nach einem Wettbewerb die Otto Architektur GmbH. Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro. Finanziert wurde das Projekt überwiegend durch Mittel der Katholischen Kirche im Oldenburger Land, ergänzt durch Eigenmittel des Kirchenfonds der Stiftung, eine großzügige Förderung des Bonifatiuswerks sowie private Spenden. 

Die Sanierung „orientierte sich an der Idee einer Balance zwischen der Wiederherstellung historischer Formen und der Überführung des Raums für die zukunftsoffene Nutzung“, erklärt Feldhaus. Die Forumskirche möchte einladend für alle Menschen und offen sein, als Wegekirche in der Innenstadt, ein Ort der Ruhe, des Gebets und der Begegnung. Es solle ein Raum entstehen für kulturelle Angebote, auch solche, die auf den ersten Blick nicht spirituell seien, erläutert er. 

Neben dem transparenten Hauptportal fällt Besucherinnen und Besuchern der reaktivierte Mittelgang mit der neuen Bestuhlung auf. Flexible Stühle und Kniebänke ersetzen die früheren durchgehenden Bänke. Ihr Holz wurde für einen Beichtraum, für Rollstuhlrampen und für die Möbel der Sakristei wiederverwendet. Neue Audio- und Videotechnik und eine Kamera für Livestreamings wurden ebenso verbaut, wie ein neuer, heller Fußboden und eine neue Heizungsanlage. Im gesamten Kirchraum gab es umfassende Maler- und Restaurationsarbeiten. Ein neues aufwändiges Lichtkonzept unterstützt die Liturgie und ermöglicht Szenarien für viele unterschiedliche Veranstaltungskonzepte. 

Mit der Sanierung der Forumskirche sei ein sichtbar erneuerter Ort der Begegnung, Spiritualität und Kultur mitten in Oldenburg entstanden, berichtet Feldhaus. Das Signal sei klar: „Kirche ist präsent, offen und relevant – ein Ort des Miteinanders und der Hoffnung.“ 

Johannes Hörnemann