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„Gott ist in jeder Situation an Eurer Seite“

20. Oktober 2025 - Rom/Münster/Oldenburg

598 Jugendliche werden zum Abschluss der Bistumswallfahrt in Rom gefirmt

Foto in die Basilika St. Paul mit den Bischöfen und FirmlingenGroßansicht öffnen

598 Jugendliche sind zum Abschluss der Bistumswallfahrt am 17. Oktober in der Basilika St. Paul vor den Mauern in Rom gefirmt worden. Sie kommen aus Steinfurt, Emsdetten, Greven, Saerbeck, Metelen, Wettringen, Rheine, Neuenkirchen, Ochtrup, Lengerich, Münster, Borken, Ahaus, Reken, Heiden, Raesfeld, Heek, Warendorf, Kalkar, Sendenhorst, Wadersloh, Senden, Bockum-Hövel, Hamm, Emstek, Nordenham, Oldenburg, Varel und Wilhelmshaven.

Foto der Familie DwertmanGroßansicht öffnen

Firmlinge Grietje Dwertmann, ihr Sohn Paul Dwertman sowie die Firmpatin

Rom/Münster/Oldenburg. Kurz vorm Schlusssegen brandete tosender Applaus in der ehrwürdigen Basilika St. Paul vor den Mauern auf. Dieser galt den 598 Jugendlichen aus dem Bistum Münster, die gerade vom ehemaligen Diözesanbischof Dr. Felix Genn, den Weihbischöfen Dr. Christoph Hegge, Dr. Stefan Zekorn und Rolf Lohmann sowie Diözesanadministrator Dr. Antonius Hamers und Domkapitular André Sühling gefirmt worden waren. Der feierliche Gottesdienst in Rom am 17. Oktober war einer der Höhepunkte und der Abschluss der einwöchigen Bistumswallfahrt mit insgesamt 2590 Pilgerinnen und Pilgern. Zur Firmfeier waren zudem viele Eltern nachgereist, so dass sich die zweitgrößte Kirche Roms mit rund 3200 Menschen aus dem Bistum gefüllt hatte.

„Glaubt an Eure Stärken und Talente und setzt Gottes Gnadengaben ein“, rief Weihbischof Lohmann vor allem den Firmandinnen und Firmanden zu. Mit Blick auf die aktuell kirchlich, politisch, aber auch gesellschaftlich schwierigen Zeiten ermutigte er in seiner Predigt alle Pilgerinnen und Pilger, sich nicht wegzuducken. Sie sollten stattdessen Verantwortung übernehmen und aus dem Geist Gottes leben: „Für mich ist jetzt die Stunde der Kirche: Wo es Hass und Gewalt, Antisemitismus und Auseinandersetzungen gibt, da müssen wir ganz aus der Leidenschaft unseres Glaubens, aus der Leidenschaft fürs Evangelium denken und handeln. Denn diese Botschaft des Jesus aus Nazareth hat die Kraft, diese Welt zu verändern.“

Um die Kirche und die Welt zu verändern, wandte sich Lohmann noch einmal besonders an die Jugendlichen: „Wir brauchen Euch! Wir brauchen Eure Meinung, Eure Ideen und Inspirationen, wie Ihr künftig Kirche sein wollt.“ Bei den vielen Herausforderungen, die das Leben stellt, sicherte Weihbischof Lohmann den Firmanden zu: „Gott ist in jeder Situation an Eurer Seite. Er lässt Euch nie allein.“

Diese Zusage wiederholte Hamers am Ende des bewegenden Gottesdienstes: „Seid geistreiche Menschen, setzt Eure Talente ein – und seid gewiss, Jesus Christus ist bei Euch, habt keine Angst, fürchtet Euch nicht.“ Hamers bedankte sich bei den Jugendlichen für ihr Glaubenszeugnis, das sie durch die Firmung gegeben haben: „Das beflügelt und bestärkt uns alle.“

Unterwegs als „Pilger der Hoffnung“ hatten sich die Jugendlichen im Rahmen der Bistumswallfahrt in Rom unter anderem mit einem Katechesetag und einem berührenden Abend der Versöhnung auf den Empfang des Sakramentes vorbereitet. Begleitet wurden sie dabei von Priestern, Pastoralreferentinnen und -referenten sowie ehrenamtlichen Katechetinnen und Katecheten. Die Dommusik aus Münster gestaltete zusammen mit der Band „Peaceful Tones“ und dem eigens gebildeten Pilgerchor den Firmgottesdienst musikalisch.

Ein ganz besonderes Erlebnis war die Firmung auch für Grietje Dwertmann und ihren Sohn Paul aus der Pfarrei St. Margaretha in Emstek, die gemeinsam das Sakrament empfangen hatten. Begleitet wurden sie von Grietjes Tochter, die für beide die Firmpatin war. „Für mich war die Firmung im Erwachsenenalter eine ganz persönliche Entscheidung, die ich für mich alleine getroffen habe“, sagte Grietje, die ursprünglich evangelisch getauft wurde. „Es war wie das Sahnehäubchen auf der Torte meines Glaubensweges.“ Besonders bedeutsam sei für sie gewesen, diesen Schritt gemeinsam mit ihrem Sohn und ihrer Tochter zu gehen.

Auch Paul blickte dankbar auf diesen Moment zurück: „Es war ein besonderer Schritt in meinem Leben, Teil einer so großen Gemeinschaft zu sein. Ich habe mich einfach auf die Firmung selbst gefreut.“

Die Wallfahrt nach Rom bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht nur die Möglichkeit, ihren Glauben zu feiern, sondern auch die Stadt und ihre Geschichte zu erleben. Für die 19 Jugendlichen und eine Erwachsene aus dem Oldenburger Land – darunter die Familie Dwertmann aus Emstek – war die Firmung ein unvergesslicher Moment und ein Zeichen lebendiger Glaubensgemeinschaft im Bistum Münster.