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Glaube, Hoffnung und Liebe läuten in Oldenburg

16. September 2025 - Oldenburg

Neuer Einsatzort für gebrauchte Glocken aus evangelischer Kirche

Weihbischof segnet die Glocke Großansicht öffnen
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Monatelang war es still in St. Christophorus Oldenburg. Im Dezember 2024 mussten die drei Bronzeglocken in der Kirche, die zur katholischen Pfarrei St. Marien gehört, aus Sicherheitsgründen außer Dienst gestellt werden. Am Freitag (12.09.) wurden die neuen Glocken während eines feierlichen Gottesdienstes mit Weihbischof Wilfried Theising und Pfarrer Michael Bohne geweiht.

Rostende Aufhängungen hatten die Maßnahme notwendig gemacht. Als Ursache vermuten die Experten eine fehlerhafte Legierung. Aufgrund eines Zufalls und einer aufmerksamen Wartungsfirma konnte schnell Ersatz gefunden werden. Die Glockenbauer wussten von einem Glockensatz einer evangelischen Gemeinde. Die Kirche in Zeppenfeld wurde geschlossen, die Glocken wurden dort nicht mehr gebraucht.

„Glaube, Hoffnung und Liebe“ heißen die Glocken mit den Stimmtönen e, g und a. Der Glockensachverständige der evangelischen Kirche in Westfalen, Dr. Claus Peter, attestiert den Bronzeglocken in einem Gutachten einen „besonders schönen Klang und sehr gute Resonanz.“ Die Kirchengemeinde habe einen guten Fang gemacht, ergänzt der Fachmann im Gespräch. Gegossen wurden sie 1985 durch die Firma Rincker. Sie wiegen zwischen 78 und 173 Kilogramm.

Während des Gottesdienstes mit der Gemeinde segnete Weihbischof Theising die Glocken und salbte sie mit Chrisamöl. Er freue sich mit der Kirchengemeinde darüber, dass sie die Glocken nun bald ihrer Bestimmung übergeben könnten. In der Predigt sprach Theising über die große Bedeutung von Kirchenglocken für die Glaubensgemeinschaft. Drei Mal am Tag könnte man das sogenannte „Angelusläuten“ hören, den „Engel des Herrn.“ „Dreimal täglich erinnern uns Glocken daran, dass Jesus für uns Mensch geworden ist“, predigte der Priester. Es komme immer darauf an, dass der Mensch Ja sage, zu Gottes Ruf. „Die Glocken gehören wesentlich zu unserem Glauben.“ Sie riefen die Menschen zum Gottesdienst.

Er freue sich, dass dauerhaft etwas von dem anderen Gotteshaus erhalten bleibe, das leider geschlossen werden musste, sagte der Geistliche. In Oldenburg würden die drei Glocken wieder täglich im Einsatz sein. „Alle Menschen, die eine Kirchenglocke bewusst hören, können sich angesprochen fühlen, sie hören den Ruf Gottes.“

Bis zum Anläuten der Glocken am Brookweg sind nun noch einige Arbeiten zu erledigen. Pfarrer Michael Bohne hofft darauf, dass die ersten Klänge noch im November 2025 zu hören sein werden. #

Johannes Hörnemann