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Ein Ort für Herzensbildung: Einweihung des Julia-Hauses

30. Oktober 2025

Neubau an Liebfrauenschule Cloppenburg bietet Raum für Gymnasiasten und Förderschüler

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Blick auf die neue Bühne

Weihbischof Theising segnet das Julia-HausGroßansicht öffnen

Einweihungsfeier im Julia-Haus der Liebfrauenschule Cloppenburg

Weihbischof Theising und Schulleiter Drees tauschen sich über die Tafeln ausGroßansicht öffnen

Tauschen sich über die Tafeln des Neubaus aus, eine Kombination aus modernem Smartboard und Kreidetafel: Weihbischof Wilfried Theising (vorne) und Schulleiter Hartmut Drees

Weihbischof Theising segnet alle Räume des Julia-Hauses mit WeihwasserGroßansicht öffnen

Zur Segnung des Gebäudes und der Menschen die darin lernen und arbeiten ging Weihbischof Wilfried Theising mit Weihwasser durch alle Räume des Julia-Hauses

Cloppenburg, Oldenburger Land, 29.10.; Die Heilige Julie Billiart ist die Namensgeberin eines modernen, lichtdurchfluteten Neubaus der Liebfrauenschule, in dem künftig sowohl Schülerinnen und Schüler der Liebfrauenschule (ULF), als auch – im Sinne der Inklusion – der Cloppenburger Schule St. Vincenzhaus unterrichtet werden. Die Kooperation zwischen Vincenzhaus und Gymnasium geht zurück auf die beiden ehemaligen Schulleiter, Johannes Meyer und Andreas Weber. Ihre Idee war es, Inklusion grundständiger zu denken und die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums und der Förderschule im Alltag näher zusammenzubringen.

Diese Vision wurde jetzt Realität. In einem Jahr Bauzeit entstand ein Ersatzbau für ein altes Gebäude. Der Neubau solle ein Raum des Miteinanders, des Lernens und des Glaubens werden, sagte Hartmut Drees, Schulleiter des ULF am Dienstag (28.10.). Kollegien, Eltern- und Schülervertretungen sowie Landkreis, Stadt und Kirche feierten die Einweihung des Hauses.  „Gute Schule braucht Licht, Raum und Begegnung,“ stellte Drees fest. Diese Anforderung habe die Otto Architekten GmbH eindrücklich umgesetzt, ergänzt er.

Die Jahrgänge 5 & 6 sowie 12 & 13 des ULF ziehen in das Haus ein und das Vincenzhaus als weiterer wichtiger Bildungsträger in der Region, erklärte der Schulleiter. Der Name des Hauses -Julia Haus- sei treffend gewählt, sagte Drees. Er geht zurück auf die Gründerin des Ordens der Schwestern unserer Lieben Frau, der die Liebfrauenschule 1878 gegründet hat. Die Heilige Julie habe sich dafür engagiert, Schülerinnen im Glauben zu erziehen und dabei nicht nur den Verstand zu bilden, sondern auch das Herz.

Über die Kooperation freut sich auch Svenja Richter, Schulleiterin des Vicenzhauses. „Hoffentlich ergeben sich zwischen den Unterrichtsstunden Momente, die geprägt sind von Hoffnung, Empathie und Respekt,“ sagte sie. Bei den Eltern des Vincenzhauses bedankte sie sich für das Vertrauen. Es sei ein großer Schritt, Schüler einer Förderschule jetzt im Gebäude eines Gymnasiums zu unterrichten. Der Raum für das Vincenzhaus unterscheidet sich konzeptgemäß von den Kursräumen. Es wurden Teppich verlegt und eine Küchenzeile verbaut. Daneben gibt es direkt ein Pflegebad: Mit Toilette und Duschgelegenheiten für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung.

Die Gesamtkosten von rund 3,9 Millionen Euro werden je zur Hälfte finanziert vom Landkreis Cloppenburg und durch Kirchensteuermittel der katholischen Kirche im Oldenburger Land, die das Offizialat Vechta als Schulträger investiert. Landrat Johann Wimberg sagte, es sei ein besonderer Tag für die Region. Die Schule habe große Ausstrahlung. Es gebe eine Verbundenheit, die über die finanzielle Förderung hinaus geht. Jetzt gehe es darum, das Werk mit Leben zu füllen, das werde gut gelingen, zeigte er sich überzeugt. „Hier passiert etwas, das Schüler unterschiedlicher Schulformen zusammenführt“, sagte er. Der leitende Architekt Michell Otto ging auf die besondere Form des Holzrahmenbaus ein. Er betonte die Maßnahmen zur Nachhaltigkeit und das Ziel, Energiekosten zu senken. „Das Gebäude fördert die individuellen Lernwege“, sagte Otto. Elternvertreter Ralf Bohmann-Laing drückte seine Freude darüber aus, dass sich etwas tut, am Ulf. „Hier können sich die Kinder entwickeln,“ sagte er. Als „Moralbooster“ bezeichnete Schülersprecher Josef Tapken das Julia-Haus und sprach über die Euphorie des Neubaus. Jetzt hoffe er, dass die Schüler der verschiedenen Schulformen zu guten Nachbarn, zu einem guten Miteinander und vielleicht sogar zu Freunden werden.

Weihbischof Wilfried Theising knüpfte an das Wort der Herzensbildung an. „Die Schüler nehmen die frohe Botschaft in ihr Herz auf,“ predigte er. In der Tradition der Schwestern wurde hier etwas im Guten Geist aufgebaut. Diese Grundausrichtung habe sich bewährt. Er betonte positiv die gute Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Schulträger und dankte den Lehrkräften für die stets qualitätsvolle Arbeit, die geleistet werde. Der Priester segnete den Grundstein, viele Kreuze für die Klassen- und Kursräume und das Gebäude. Vor allem aber, erklärte er, segnete er die Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte, die alltäglich im Julia-Haus zusammenkommen werden.

Johannes Hörnemann