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Erfolgreich ausgebildet: Männer und Frauen leiten Wort-Gottes-Feiern

25. Juni 2025 - Oldenburger Münsterland

Aufbaukurs Liturgie gestalten, feiern und leiten

Andreas Tewes (Peheim) bei der KommunionausteilungGroßansicht öffnen

Andreas Tewes (Peheim) bei der Kommunionausteilung

Drei Teilnehmende der Ausbildung während einer Wort-Gottes-FeierGroßansicht öffnen

Elisabeth Storck (Wildeshausen), Nicole Kemme (Lindern) und Andreas Tewes (Peheim) leiten eine selbst gestaltete Wort-Gottes-Feier mit Kommunionausteilung im St. Antoniushaus Vechta

Vechta, Juni 2025; Mit einem Wochenendseminar „Liturgie gestalten, feiern und leiten“ ließen sich jetzt neun Männer und Frauen in der Gestaltung und Leitung von Wort-Gottes-Feiern mit Kommunionausteilung ausbilden. Der Aufbaukurs vermittelte grundlegende Aspekte der Liturgie und spezielle Kenntnisse über Wortgottesdienste. Zudem wurde in der Ausbildungsgruppe die praktische Leitung der Feiern konkret geübt und reflektiert.

„Es geht uns nicht darum, die Geistlichen zu ersetzen, oder den Teilnehmenden beizubringen, ihren Ortspriester bestmöglich zu imitieren“, erklärt Petra Focke. Die stellvertretende Leiterin der Fachstelle für Pastorale Bildung und Begleitung verantwortet das Seminar gemeinsam mit PD Pfarrer Dr. Marc Röbel, dem Leiter der Fachstelle. „Wir möchten die Teilnehmenden darin bestärken, dass sie ihr eigenes Standing in der Feier haben und haben dürfen,“ sagt Focke. „Die eigene Persönlichkeit soll durchleuchten,“ betont sie.

Im Rahmen des Wochenendes wurden konkrete und alltägliche Fragen besprochen. Es ging um den richtigen Sitzplatz bei der Feier bis zum Verfassen eigener Gebete: Focke und Röbel unterstützten sie darin an, den Rahmen zu kennen und die Gestaltungsmöglichkeiten nutzen zu können. „Wer in der Leitung eines Gottesdienstes eine liturgische Rolle übernimmt, strahlt schon durch sein ‚Auftreten‘ nonverbale Botschaften aus,“ unterstreicht Focke. Diese könnten zum Gelingen der Feier beitragen, deshalb werde in der Ausbildung intensiv über Haltung, Präsenz und Stimme gesprochen.

„Konkret geht es bei der Ausübung dieses liturgischen Leitungsdienstes darum, die Feier inhaltlich und gestalterisch mit Blick auf die konkrete Feiergemeinde und Situation vorzubereiten und den roten Faden sichtbar werden zu lassen,“ führt Röbel aus. Die Teilnehmenden werden von ihren Pfarreien angemeldet. Nach der Ausbildung übernehmen sie dann vor Ort einzelne Feiern oder feste Zeiten in der Gottesdienstordnung. Durch die entsprechende Beauftragung übernehmen die Männer und Frauen die Verantwortung, und können vor Ort die Feiern durchführen, bei denen dann auch die Kommunion ausgeteilt werde.

Unter den neu ausgebildeten Leitern von Wort-Gottes-Feiern ist Andreas Tewes (63). Er ist im Ruhestand, war früher Geschäftsführer eines analytischen Untersuchungslabors und hat Chemielaboranten ausgebildet. „Ich bin bereits Kommunionhelfer und Lektor,“ informiert er. Die Bitte des Pastors, die Ausbildung zu absolvieren und dann Wort-Gottes-Feiern zu leiten, habe der Peheimer gern erfüllt. „Ich möchte meiner Gemeinde einen Dienst leisten,“ begründet er. Durch die Ausbildung, die von der Fachstelle für Pastorale Bildung und Begleitung angeboten wurde, habe er erfahren, dass die Gestaltung freier sei, als er angenommen habe. „Ich freue mich schon darauf, das in der Pfarrei zu machen,“ ergänzt er.

Auch Elisabeth Storck aus Wildeshausen, die als ehrenamtliche bereits die geistliche Verbandsleiterin einer Kolpingsfamilie ist und lange im Vorstand des Kolping-Diözesanverbands aktiv war, hat sich nochmal auf den Weg gemacht. Vor 25 Jahren habe sie die Ausbildung erstmals absolviert. Damals seien die Inhalte stärker darauf fokussiert gewesen, im Notfall einspringen zu können, wenn mal der Priester ausfalle, berichtet sie. Heute sei das anders. Sie sei jeden Monat für einen bestimmten Tag eingeplant, berichtet Storck.

Die Pfarrei St. Katharina v. Siena Lindern hat Nicole Kemme für das Seminar angemeldet. Die 51-jährige arbeitet beruflich in einer Kita im Sprachheilbereich und engagiert sich vielfältig in der Pfarrei. „Ich liebe es, mich mit dem Evangelium auseinanderzusetzen,“ erzählt sie. Darin stecke so viel, was das Leben schön macht, ergänzt die Familienmutter. Eine Wort-Gottes-Feier selbst zu gestalten und zu leiten, biete ihr die Chance, Texte auf das Heute zu übersetzen. „Mir schenkt der Glaube Freiheit und Halt, das möchte ich weitergeben,“ fasst sie zusammen. Die Ausbildung gebe ihr Gelegenheit, die Kirche von unten mitzugestalten.

„Die Ausbildung fand 2025 zum vierten Mal statt,“ erklärt Focke. Seminare würden regelmäßig angeboten, „Interessierte sprechen bitte die für sie zuständige katholische Kirchengemeinde an.“

Der formelle Abschluss des Seminars findet am Montag, 30. Juni im St. Antoniushaus statt, beginnend mit einer Wort-Gottes-Feier. Im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit werden im Anschluss die Zertifikate für die erfolgreiche Teilnahme an allen Modulen zur Ausbildung von Wort-Gottes-Leiter und Wort-Gottes-Leiterin überreicht.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

  • Anja Graue, Visbek
  • Nicola Vorwerk, Visbek
  • Rüdiger Heinrich, Wilhelmshaven
  • Nicole Kemme, Lindern
  • Thomas Landwehr, Essen
  • Georg Pugge, Saterland
  • Claudia Schürmann, Löningen
  • Elisabeth Storck, Wildeshausen
  • Andreas Tewes, Peheim

Johannes Hörnemann