Alle Pfarreien im Bistum Münster sind aufgerufen, vor Ort einen lokalen Pastoralplan zu entwickeln, der die lokale Situation beschreibt und analysiert, Aufgaben priorisiert und nächste Ziele beschreibt. Im BMO werden die eingehenden Pläne von einer abteilungsübergreifenden Koordinierungsgruppe, zu der auch die drei Gäste gehören, gelesen und beraten. Jede Pfarrei bekommt eine detaillierte Rückmeldung in schriftlicher Form und im Rahmen eines Gespräches mit Vertretern der Gemeinde, schilderte Stefan Honsel, im Offizialat zuständiger Ansprechpartner für den Oldenburger Plan, das Vorgehen. „Es ist ein wechselseitiges Lernen. Das BMO erfährt viel über das Leben in der Pfarrei, die Gemeinde bekommt einen Blick von außen. Die Gespräche verbessern den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Kirchenbehörde und Pfarrei ungemein“, stellte Honsel fest.
„Der Oldenburger Pastoralplan nimmt die lebensweltlichen und pastoralen Rahmenbedingungen realistisch in den Blick und signalisiert eine einladende Offenheit gegenüber Mitmenschen, Gruppen und relevanten sozialen Institutionen“, urteilte Honsel. Die Pastoralpläne im Oldenburger Land seien so unterschiedlich wie die Pfarreien selbst, erzählte er. Der vorgelegte Plan beeindrucke ihn durch das beschriebene ökumenische Engagement der Pfarrei und die pointierte Auswahl konkreter und umsetzbarer Schwerpunkte. Der Plan strebe eine attraktive und vom Geist Gottes inspirierte Pastoral an.
Auf Basis des gemeinsamen Leitbildes der katholischen Pfarreien in Oldenburg und der Situationsbeschreibung formuliert der Plan bis zum Jahr 2020 fünf konkrete Schwerpunkte.
- Die Vernetzung und Kooperation mit anderen Pfarreien und kirchlichen Institutionen auf Stadtebene soll ausgebaut werden.
- Die Gemeinde möchte verstärkt darauf achten, wo in ihrem Gebiet Menschen am Rande der Gesellschaft leben, welche Notsituationen sie bedrücken und wie Kirche hier beistehen kann.
- Die liturgischen Formate und Zeiten sollen weiterentwickelt werden, so soll es stille Zeiten, Jazz-Gottesdienste und weitere Gottesdienste an besonderen Orten geben. Wünschenswert sei es auch, die Ausbildung Ehrenamtlicher zu Wortgottesdienstleitern zu forcieren und den ökumenischen Gedanken über Gottesdienste hinaus weiter zu forcieren.
- Ausgebaut werden soll die Öffentlichkeitsarbeit der Pfarrei, soziale Netzwerke sollen verstärkt genutzt und die Homepage optimiert werden.
- Als letzten Schwerpunkt nimmt sich die Pfarrei vor, den Immobilienbestand an vorhandenen Ressourcen auszurichten. „In unserer Pfarrei werden wir an allen vier Kirch-Orten Präsenz zeigen, damit dort weiterhin Glauben, Leben und vielfältige Begegnung für die Menschen ermöglicht wird. Dabei ist uns bewusst, dass es dazu auch neue pastorale Wege und Kooperationen braucht“, schreibt die Pfarrei dazu.
Der Plan ist online einsehbar: http://www.offizialat-vechta.de/pastoralplan
Johannes Hörnemann