Familien-Leben
Tipps für Zuhause
Eine herausfordernde Zeit, in der Familien sich gerade befinden,
- wenn Kinderbetreuung und Homeoffice aufeinandertreffen.
- wenn die Eltern von Existenzängsten geplagt werden.
- wenn die Großeltern nicht mehr wie gewohnt unterstützen können.
- wenn die Kinder, aber auch die Erwachsenen nicht ihren außerhäuslichen Verabredungen und Hobbys nachkommen können.
- wenn der geplante Urlaub nicht stattfinden kann, obwohl alle sich so darauf gefreut haben.
- wenn auch Geburtstage und andere Feste nur noch im kleinsten Kreis zuhause gefeiert werden können.
- wenn das Einkaufen zur Last wird und die Angst vor Ansteckung im Nacken sitzt.
- wenn all das, was vorher „normal“ war, wie z. B. der Friseurbesuch, plötzlich nicht mehr möglich ist.
Die Liste der Herausforderungen lässt sich vermutlich unendlich verlängern. Dazu kommt die unsichere Zukunft. Wie lange müssen wir uns noch so einschränken? Wann geht’s weiter mit der Schule, dem Kindergarten? Wird unser Gesundheitssystem ausreichen, allen zu helfen? Fragen über Fragen, auf die wir zur Zeit noch keine Antwort haben. Diese Ungewissheit auszuhalten ist schwer. Und dennoch muss der Alltag bewältigt werden. Ständig zuhause, Tag und Nacht zusammen sein zu müssen mit wenig Aussicht auf Änderung ist für alle ungewohnt, nervig und gewöhnungsbedürftig, auch wenn sich eigentlich alle gut verstehen und ansonsten im „normalen“ Alltag gut miteinander funktionieren.
Tipps für Familien
Hier einige Tipps und Hinweise als Anregung, um besser durch diese schwierige Zeit zu kommen. Gerne auch als Anregung für eigene Ergänzungen und Ideen nutzbar:
- Jeder braucht mal Abstand: Rückzugsorte schaffen und gönnen.
- Zeit für mich: Zeiten für sich allein und miteinander finden. Gut absprechen.
- Fürs Miteinander: Zuständigkeiten und Aufgaben verteilen und miteinander vereinbaren (Hausaufgabenbetreuung, Putzen, Essenzubereitung etc.).
- Unser Tag: hat eine (Zeit-)Struktur z.B. Hausaufgaben-Zeiten am Vormittag einhalten, Essenszeiten verabreden.
- Zusammen macht es Spaß: Vorhaben gemeinsam angehen, z.B. Garten, Aufräumen, Basteln
- Werdet kreativ: Allein oder mit den Kindern etwas Basteln, einen Brief schreiben, musizieren oder malen.
- Lieblingsessen: Einen Essensplan erstellen und jede(r )darf sich mal sein/ihr Lieblingsessen wünschen.
- Zeit für Gott: gemeinsame Rituale geben Sicherheit und Geborgenheit, wie das Tischgebet oder das abendliche Beten, um den Tag nochmal zu betrachten; warum auch nicht mal eine Kirche aufsuchen, um zu beten, zur Ruhe zu kommen, eine Kerze anzünden.
- Wünsch Dir was: Jede(r) darf einmal wöchentlich einen möglichst kostenfreien, realistischen Wunsch aufschreiben. Dieser Wunsch wird in eine kleine Kiste gelegt und wie ein Los von einem anderen aus der Familie gezogen. Derjenige, der der Wunsch gezogen hat, ist „verpflichtet“ ihn zu erfüllen. (Man darf sich auch Unterstützung holen!) Z.B. ein Schaumbad einfüllen, ein Müsli bekommen, einen Geschichte vorgelesen bekommen etc.
- Kulturzeit: Ein Buch allein lesen, einen Film gemeinsam schauen oder ein Konzert hören … Dinge zu denen man sonst nicht kommt.
- Spielzeit: Jede(r) darf einmal die Woche ein Spiel bestimmen, das dann mit allen zusammen gespielt wird, von der Playstation bis zum Brettspiel, von der Ritterburg bis zum Puppentheater. Aber denkt dran: Mensch ärgere dich nicht!
- Lach mal: gegenseitig Witze erzählen!
Wenn es mal hoch hergeht in der Familie
Ein paar Tipps zum Stressabbau:
- Lass es laufen: Bewegung draußen(allein, zu Zweit oder als Familie).
- Das Wohnzimmer wird zur Sportarena: Gemeinsames Training mit Sportapp.
- Edelsteinmomente: Ein kurzes Zuzwinkern, ein Post-it mit einer Nachricht oder eine Tasse Kaffee zu Zweit.
- Stress lass nach: Tief ein- und ausatmen, innerlich bis zehn zählen, autogenes Training, Yogaübungen, Musik hören oder was ihnen sonst guttut.
- Der runde Tisch: Sich an einen Tisch setzen und miteinander reden, alle haben Stimmrecht!
- Chatten erlaubt: Jugendliche und junge Erwachsene „leiden“ besonders unter der Coronazeit – gönnen Sie Ihnen den Austausch mit ihren Freunden und Freundinnen (Skype-Partys erlaubt!).
- Stopp: Ein Symbol vereinbaren, dass zeigt, dass man nicht mehr weiter reden kann und eine Auszeit braucht (z.B. ein gemaltes Stoppschild).
- Timeout: Wenn Reden nicht mehr möglich ist, Annäherung durch "sich in die Schuhe des anderen stellen", sich fragen: warum hat er/sie wohl so reagiert? Und dann … SMS schicken, Briefchen schreiben, Annäherungsgespräch vereinbaren, versöhnen.
- Humor: Den Humor nicht verlieren! Miteinander zu lachen ist so wichtig!
Sorge in Nachbarschaft oder Freundeskreis: Häusliche Gewalt
- aufmerksam sein, was um sie herum passiert
- wenn sie mitbekommen, dass bei den Nachbarn ein Streit eskaliert: dort klingeln, um unter einem Vorwand die Situation zu unterbrechen, aber nicht versuchen zu schlichten, da sie sich selbst in Gefahr bringen könnten
- die Polizei benachrichtigen
- Quelle der Tipps
"Beim Kinder- und Jugendtelefon von "Nummer gegen Kummer" haben erwachsene oder jugendliche Beraterinnen und Berater Zeit für dein Problem. Die Hotline ist kostenlos vom Festnetz und vom Handy. Alle Gespräche werden streng vertraulich behandelt. Du kannst am Telefon auch anonym bleiben."
Den Glauben leben - trotz aller Einschränkungen
Ideen für Familien, sie die Sonntage, die Karwoche und Ostern zuhause gestalten können, finden Sie hier: https://www.bistum-muenster.de/seelsorge_corona/
Mit Kindern über das Corona-Virus sprechen – aber wie? Für Eltern ist es nicht immer leicht, den eigenen Kindern die aktuelle Situation und ihre Beschränkungen zu erklären oder auf wilde "Nachrichten" ihrer Kinder zu reagieren. Tipps dazu erhalten Sie HIER.
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finden Sie in dem Portal elternbriefe. https://www.elternbriefe.de/aktuelles/
